Pflegereform 2021

Am 11. Juni wurde die neue Pflegereform vom Bundesgesundheitsministerium beschlossen. Die Reform wurde lange erwartet und soll Verbesserungen für den Bereich der ambulanten Pflege, der stationären Pflege und für die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften mit sich bringen. Allerdings wurden die ursprünglich angekündigten Änderungen im Verlauf der letzten Monate nach und nach wieder reduziert, weshalb der finale Entwurf bereits unmittelbar nach der Veröffentlichung auf massive Kritik in der Gesellschaft stößt.

Wie begann der Prozess?

Bereits seit Anfang 2020 ist eine umfassende Pflegereform im Gespräch. Es wurden mehrere Eckpunktepapiere von Bundesgesundheitsminister Spahn vorgelegt, welche als Grundlage für die neue Pflegereform dienen sollte. Diese Vorschläge wurden vermehrt angepasst und Leistungen wieder reduziert bis im März schließlich ein neuer Arbeitsentwurf zu der Reform erstellt wurde. Nachdem lange unsicher war, ob die Reform überhaupt noch vor den Bundestagswahlen im Herbst umsetzbar ist, folgte nun im Juni die Veröffentlichung der finalen Pflegereform 2021.

Welche Änderungen bringt die Reform mit sich?

  • Zuschläge zum Eigenanteil für Heimaufenthalte für Pflegebedürftige und deren Angehörige ab Januar 2022:
    1. Jahr stationäre Pflege: 5% des Eigenanteils
    2. Jahr stationäre Pflege: 25% des Eigenanteils
    3. Jahr stationäre Pflege: 45% des Eigenanteils Über 3 Jahre stationäre Pflege: 70% des Eigenanteils
  • Erhöhung der Pflegeleistungsbeträge (inkl. Pflegesachleistungen, Tagespflege, Pflegegeld) in der ambulanten Pflege um 5% ab Juli 2021:

Tabelle der Pflegesachleistungen und Tagespflege

  • Erhöhung des Kurzzeitpflegebudgets um 10% ab Januar 2022:

  • Tarifzahlung von Pflegekräften ab September 2022
  • Mehr Entscheidungsbefugnisse und Verantwortung für entsprechend geschultes Fachpersonal in dem Bereich der Pflege
  • Einführung eines einheitlichen Personalschlüssels für die Einstellung neuer Pflegekräfte in Pflegeheimen

Wann tritt die Reform in Kraft?

Die Reform tritt ab Juli 2021 schrittweise in Kraft. Allerdings wurde die Umsetzung einiger Punkte bereits auf Januar 2022 verschoben. Somit bleibt abzuwarten zu welchem Zeitpunkt die beschlossenen Änderungen und Anpassungen tatsächlich umgesetzt werden.

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